So bekommen Sie einen Kredit für Existenzgründer*innen – auch ohne Eigenkapital
Was bedeutet ein Kredit ohne Eigenkapital wirklich?
Wie bekommen Existenzgründer*innen einen Kredit – auch ohne Eigenkapital?
Bonität : Eine saubere SCHUFA-Auskunft oder eine gute wirtschaftliche Vorgeschichte sind essenziell, um Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit zu belegen. Ist dies erfüllt, stehen die Chancen auf einen Kredit besser. Businessplan : Ein Businessplan ist ebenfalls erforderlich. Er sollte klar strukturiert sein und das Gründungsvorhaben sollte deutlich daraus hervorgehen. Realistische Pläne inklusive Finanzplan zeigen die Fähigkeit, in die Zukunft zu denken. Rentabilität : Die Idee muss wirtschaftlich tragfähig sein. Das bedeutet, dass sie ökonomisch ist und nicht mit Verlusten gerechnet werden muss, sondern im Gegenteil, mit Umsatz und Gewinn. Gründungsvorhaben : Es sollte eine klare Vorstellung darüber vorliegen, welche Gründungsform angestrebt wird und welchen Inhalt das Unternehmen haben wird. Dabei gelten einige Branchen als risikoärmer als andere, was in die Planungen einbezogen werden sollte. Persönliche Eignung : Auch die Eigenschaften und Fähigkeiten der Gründer*innen können in Betracht gezogen werden. Die Berufserfahrung könnte eine Rolle spielen bei der Entscheidung über eine Kreditvergabe, aber auch Zertifikate oder das Vorweisen von wichtigen Kompetenzen. Auch die Motivation und der Hintergrund der Gründungsidee sind wichtig, um einstufen zu können, welche Erfolgsaussichten einem Start-up zuzuschreiben sind.
KfW-Gründerkredit ohne Eigenkapital: Eine realistische Option
➡️ ERP-Gründerkredit StartGeld
➡️ ERP-Kapital für Gründung
Andere Wege zur Startfinanzierung
Mikrokredite : Kleine Beträge bis 25.000 Euro, ideal für Solo-Selbstständige Bürgschaftsbanken : Übernehmen Sicherheiten für Ihren Kredit Business Angels : Investor*innen mit Kapital und Know-how Beteiligungsgesellschaften : Kapital gegen Unternehmensanteile
Ohne Eigenkapital starten: Chancen nutzen, Risiken kennen
➡️ Vorteile:
Geringere Einstiegshürden: Ein überzeugender Business- und Finanzplan sind vorhanden? Dann lässt sich der Start auch ohne Eigenkapital finanzieren. Anschaffungen wie die Ausstattung von Räumlichkeiten, erste Waren oder Ausgaben für Marketing müssen nicht aus Erspartem bezahlt werden, wenn es eine andere Finanzierungsmöglichkeit gibt. So wird die Hürde für den Markteintritt gesenkt und es wird ermöglicht, dass motivierte Vorhaben nicht auf die lange Bank geschrieben werden müssen. Schneller Start in die Selbstständigkeit: Wenn direkt zu Anfang Liquidität vorhanden ist, können wichtige Schritte sofort umgesetzt werden. Es können ein Standort gesichert, Verträge abgeschlossen, Lieferketten aufgebaut und genügend Sichtbarkeit geschaffen werden, um erfolgreich zu werden. Wer früher startet, kann Aufträge schneller annehmen und Lernkurven nutzen. Wichtig bleibt ein strenges Liquiditätscontrolling ab Tag eins. Zugang zu staatlicher Unterstützung: Förderkredite, Haftungsfreistellungen und Zuschüsse können Zinsen senken, Laufzeiten strecken oder tilgungsfreie Anlaufjahre ermöglichen. Häufig kann man sich zusätzlich noch beraten lassen. So kann die perfekte Strategie entwickelt werden. Viele Programme werden über die Hausbank beantragt und lassen sich – je nach Vorgaben – auch kombinieren.
➡️ Risiken:
Verschuldung: Ein Kredit erhöht den Verschuldungsgrad, und das direkt zu Anfang der Gründungszeit. Außerdem bindet er künftige Cashflows an Zins- und Tilgungszahlungen. Das kann ein Unternehmen unflexibel machen. Bleiben Umsätze hinter den Annahmen zurück, kann das schnell zu Liquiditätsengpässen führen und weitere Finanzierungen immens erschweren. Laufende Zins- und Tilgungsraten ab Tag eins: Rückzahlungen starten oft sofort oder nach kurzer tilgungsfreier Zeit. Das erfordert eine sehr genaue Monatsplanung mit Puffer für schwächere Phasen, saisonale Schwankungen und unvorhergesehene Ausgaben. Abhängigkeit von externen Geldgeber*innen: Banken knüpfen Kredite an Bedingungen, Sicherheiten und regelmäßiges Reporting. Das kann Handlungsspielräume einschränken. Bei Vertragsverstößen können Anpassungen oder sogar eine Kündigung drohen. Persönliche Bürgschaften erhöhen zudem das Risiko, privates Vermögen in Anspruch nehmen zu müssen.
➡️ Tipps für Gründer*innen
Wenig Eigenkapital, klare Argumente: So steigern Sie die Kreditchance
Businessplan optimieren : Keine Standard-Vorlage, sondern individuell auf Ihr Modell zugeschnitten. Zusätzliche Sicherheiten einbringen : Bürgschaft, Lebensversicherung oder Sachwerte. Gründung nicht allein angehen : Teamgründungen gelten oft als stabiler. Professionelles Geschäftskonto nutzen : z. B. das Tide-Geschäftskonto .
Welche Bank vergibt Kredite für Existenzgründer*innen?
KfW, Mikrokredit oder Beteiligung – welche Finanzierung passt zu Ihrer Gr��ndung?
Kriterium | KfW-Gründerkredit | Mikrokredit | Beteiligungskapital |
|---|---|---|---|
Typ | Förderkredit über Hausbank | Kleinkredit von Mikrofinanzinstituten | Kapital gegen Unternehmensanteile |
Höhe der Finanzierung | Bis zu 125.000 € (StartGeld) | Meist bis 25.000 € | Variabel, oft ab 50.000 €, nach Verhandlung |
Eigenkapital erforderlich? | Nein | Nein | Nein, aber Mitspracherecht wird abgegeben |
Rückzahlung erforderlich? | Ja (mit Zinsen) | Ja (mit Zinsen) | Nein (Investor*in partizipiert am Unternehmenserfolg) |
Zinssatz | Niedrig, staatlich gefördert | Etwas höher als KfW | Entfällt, da kein Kredit |
Laufzeit | Bis zu 10 Jahre | Meist 3–5 Jahre | Unbegrenzt oder bis Exit/Liquidation |
Sicherheiten notwendig? | Teilweise (oft Bürgschaften möglich) | Ja, oft Bürgen oder Sachwerte | Nein, da Risiko vom oder von Kapitalgeber*in getragen wird |
Entscheidungsdauer | Einige Wochen | Schnell (oft wenige Tage) | Länger (Investorensuche, Verhandlungen, Due Diligence) |
Mitspracherecht durch Kapitalgeber*in | Nein | Nein | Ja, z. B. im Beirat oder durch Stimmrechte |
Geeignet für... | Klassische Gründungen mit solider Planung | Kleingewerbe, Solo-Selbstständige | Wachstumsorientierte Startups mit skalierbarem Geschäftsmodell |
Welche weiteren Finanzierungsalternativen gibt es?
Crowdfunding: Hier stellen Gründer*innen ihre Idee online einer breiten Community vor. Unterstützer*innen finanzieren dann das Projekt mit kleineren Beträgen – oft gegen eine symbolische Gegenleistung oder ein Vorab-Produkt. So entsteht auch bereits mehr Reichweite und vielleicht ein erster potenzieller Kundenstamm. Crowdlending: Bei dieser Variante stellen private Kreditgeber*innen Kapital über Plattformen bereit. Die Konditionen ähneln klassischen Krediten, nur dass die Mittel aus vielen kleinen Beträgen von Einzelpersonen stammen und nicht von einem Kreditinstitut. Leasing: Anstatt Maschinen oder Fahrzeuge zu kaufen, können Gründer*innen diese leasen. So bleiben finanzielle Mittel weiterhin flexibel, da die Anschaffungskosten nicht auf einmal, sondern nur in regelmäßigen Raten anfallen. Factoring: Offene Rechnungen lassen sich mittlerweile an eine*n Dienstleister*in verkaufen, der oder die sofort einen Großteil des Rechnungsbetrags auszahlt. Das verbessert die Liquidität, auch dann, wenn die Kund*innen ihre Rechnungen erst nach Ablauf des Zahlungsziels begleichen.