Online-Banking ist ein zentraler Bestandteil moderner Unternehmensführung, bringt jedoch auch Risiken mit sich. Mit der zunehmenden Verlagerung von Finanztransaktionen ins Internet steigen die Gefahren durch Cyberangriffe und Betrugsversuche. Deshalb ist es wichtig, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um Ihr Geschäftskonto zu schützen.
In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie Ihr Online-Banking sicher gestalten können – von der Wahl sicherer Netzwerke bis zur Abwehr von Phishing-Angriffen. Mit diesen Tipps bleiben Ihre Unternehmensfinanzen online gut geschützt.
Ist Online-Banking in Deutschland sicher?
Online-Banking ist in Deutschland weit verbreitet: 2024 nutzten rund 67 Prozent der 16- bis 74-Jährigen digitale Bankdienste – das entspricht etwa 41,7 Millionen Menschen und liegt im EU-Durchschnitt. Die hohe Verbreitung zeigt, dass viele Nutzer*innen dem digitalen Banking grundsätzlich vertrauen.
➡️ Neue EU-Regelungen erhöhen die Sicherheit weiter
Ab dem 9. Oktober 2025 müssen Banken und Sparkassen vor jeder Überweisung eine Empfängerüberprüfung durchführen. Dabei wird automatisch geprüft, ob der Name des Empfängers oder der Empfängerin zur IBAN passt. Diese Maßnahme soll Betrugsversuche wie manipulierte Rechnungen oder „CEO-Fraud“ deutlich erschweren.
➡️ Aber: Die Bedrohung durch Cyberkriminalität bleibt real
Laut einem aktuellen Bericht war Deutschland 2024 das zweithäufigste Ziel von Phishing-Angriffen weltweit. Zudem entstehen rund 70 Prozent der Betrugsverluste über digitale Kanäle. Neue Betrugsformen wie „Quishing“ (Phishing über QR-Codes) nehmen zu.
Checkliste: So können Sie Ihr Online-Banking sicher machen
Online-Banking gehört für viele Menschen zum Alltag – bequem, schnell und jederzeit verfügbar. Doch mit der digitalen Freiheit steigen auch die Risiken. Cyberkriminelle nutzen immer raffiniertere Methoden, um an sensible Daten zu gelangen oder Konten zu kompromittieren.
Umso wichtiger ist es, dass Sie als Nutzer*in aktiv zur Sicherheit Ihres Online-Bankings beitragen. Unsere Checkliste zeigt Ihnen elf einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen, mit denen Sie Ihre digitalen Bankgeschäfte besser schützen können.
➡️ 1. Vermeiden Sie öffentliche WLAN-Netzwerke
Öffentliche WLAN-Netzwerke in Cafés, Hotels oder Flughäfen sind bequem, jedoch äußerst unsicher. Cyberkriminelle können leicht Datenverkehr abfangen und so Zugriff auf sensible Informationen erhalten.
Sicherheitsmaßnahme: Nutzen Sie stattdessen nur private, passwortgeschützte Netzwerke oder eine VPN-Verbindung, wenn Sie auf Ihr Geschäftskonto zugreifen.
➡️ 2. Verwenden Sie ausschließlich eigene Geräte
Nutzen Sie ausschließlich Ihre persönlichen, vertrauenswürdigen Geräte für Online-Banking. Öffentliche Computer, etwa in Bibliotheken oder Internet-Cafés, könnten mit Datenloggern oder unerlaubten Überwachungsprogrammen ausgestattet sein, die sensible Informationen wie Passwörter oder PINs abfangen.
Tipp: Halten Sie Ihre Geräte mit regelmäßigen Updates und einem aktuellen Virenschutzprogramm sicher.
➡️ 3. Überprüfen Sie die Website-Adresse
Eine der effektivsten Maßnahmen zur Sicherheit beim Online-Banking ist die Überprüfung der Webseiten-Adresse. Achten Sie darauf, dass die URL mit „https“ beginnt und ein kleines Schloss-Symbol in der Adresszeile angezeigt wird.
Wichtig:
Geben Sie die Adresse Ihrer Bank immer manuell in den Browser ein, oder speichern sie sich die richtige Bankadresse als Lesezeichen.
Klicken Sie nicht auf Links aus E-Mails oder anderen Webseiten, die zu Ihrem Bankkonto führen könnten.
➡️ 4. Schützen Sie Ihre PIN und TAN
Ihre PIN und TAN gehören zu den sensibelsten Informationen Ihres Geschäftskontos. Teilen Sie diese niemals mit anderen – weder mit Familienmitgliedern noch mit vermeintlichen Bankmitarbeiter*innen.
Sicherheits-Tipp:
Sichern Sie Ihre TAN-App mit einem individuellen Passwort, das sich von Ihren Online-Banking-Zugangsdaten unterscheidet.
Vermeiden Sie es, PIN und TAN an unsicheren Orten zu speichern, z. B. in Notizen oder Apps ohne Verschlüsselung.
➡️ 5. Wählen Sie die richtige Banking-App
Laden Sie Banking-Apps immer nur aus offiziellen App-Stores wie Google Play oder dem Apple App Store herunter. Falsche oder gefälschte Apps können dazu genutzt werden, Ihre Daten zu stehlen.
Was Sie tun sollten:
Prüfen Sie die Bewertungen der App.
Besuchen Sie die offizielle Website Ihrer Bank, um die richtige App zu identifizieren.
Vermeiden Sie Apps mit ähnlichen Logos oder Namen, die betrügerisch aussehen könnten.
➡️ 6. Überwachen Sie Ihre Kontobewegungen
Regelmäßiges Überprüfen Ihrer Kontobewegungen hilft, unbefugte Transaktionen frühzeitig zu erkennen.
Tipp: Richten Sie Benachrichtigungen ein, um automatisch über jede Kontobewegung informiert zu werden, beispielsweise als Push-Nachricht auf Ihrem Handy. So können Sie verdächtige Aktivitäten sofort Ihrer Bank melden und Schäden vermeiden.
➡️ 7. Legen Sie ein Tageslimit fest
Setzen Sie ein Tageslimit für Überweisungen, um potenzielle Schäden im Falle eines Angriffs zu minimieren. Transaktionen, die das Limit überschreiten, werden automatisch abgelehnt. Dies bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene gegen unbefugte Zugriffe.
➡️ 8. Melden Sie sich immer ab
Vergessen Sie nicht, sich nach jeder Sitzung ordnungsgemäß aus Ihrem Online-Banking-Konto abzumelden. Dies beendet die aktive Verbindung und schützt Ihre Daten vor unbefugtem Zugriff, insbesondere wenn Sie das Gerät kurzfristig unbeaufsichtigt lassen.
➡️ 9. Löschen Sie Ihre Browserdaten
Um Ihre Sicherheit weiter zu erhöhen, löschen Sie nach jeder Sitzung den Browser-Cache. Dadurch entfernen Sie gespeicherte Daten wie besuchte Seiten oder eingegebene Passwörter.
Alternativ: Nutzen Sie den privaten oder Inkognito-Modus Ihres Browsers, um zu verhindern, dass Daten überhaupt gespeichert werden.
➡️ 10. Bezahlen Sie nur in vertrauenswürdigen Online-Shops
Beim Online-Shopping sollten Sie nur bei seriösen Anbieter*innen einkaufen. Achten Sie auf Bewertungen und nutzen Sie sichere Zahlungsmethoden wie Kreditkarten oder PayPal.
Warnsignal: Online-Shops mit ungewöhnlich niedrigen Preisen oder wenigen Bewertungen könnten betrügerisch sein.
➡️ 11. Vorsicht vor Phishing-Mails
Seien Sie wachsam bei E-Mails mit unerwarteten Links oder Anhängen. Betrüger*innen versuchen oft, durch solche Mails an Ihre sensiblen Daten zu gelangen.
Tipp: Löschen Sie verdächtige Mails sofort oder melden Sie diese Ihrer Bank. Öffnen Sie keine Links oder Anhänge aus diesen Mails oder unbekannten Quellen.
Wie sicher ist Online-Banking per Handy?
Online-Banking per Handy – also über Smartphone-Apps – ist grundsätzlich sicher, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Tatsächlich kann Mobile Banking sogar sicherer sein als die Nutzung über den Browser, da viele Risiken wie Phishing-Seiten durch Tippfehler oder gefälschte Links entfallen.
Vorteile der Banking-Apps | Risiken |
|---|
Hohe Sicherheitsstandards: Die meisten Apps nutzen 256-Bit-Verschlüsselung, was derzeit als unknackbar gilt. | Geräte-Sicherheit: Ein infiziertes Smartphone kann sowohl die Banking- als auch die TAN-App auslesen. |
Zwei-Faktor-Authentifizierung: Neben PIN und Passwort kommen oft zusätzliche Sicherheitsmechanismen zum Einsatz. | TAN-Verfahren: Besonders unsicher ist das mTAN-Verfahren (TAN per SMS auf dasselbe Gerät), da Angreifer so leicht Zugriff auf beide Komponenten erhalten können. |
App-Design schützt vor Phishing: Da Sie nicht über den Browser arbeiten, ist das Risiko, auf gefälschte Seiten zu geraten, geringer. | App-TAN und Push-TAN sind komfortabler, aber auch anfälliger, wenn das Gerät kompromittiert ist. Photo-TAN oder Chip-TAN mit separatem Gerät gelten dagegen als besonders sicher. |
➡️ Empfehlungen für sicheres Mobile Banking
Nutzen Sie nur offizielle Apps Ihrer Bank aus dem App Store.
Aktualisieren Sie regelmäßig Betriebssystem und Apps.
Vermeiden Sie gerootete oder gejailbreakte Geräte.
Verwenden Sie starke Passwörter und aktivieren Sie biometrische Sperren (z. B. Fingerabdruck).
Trennen Sie TAN- und Banking-App, wenn möglich.
Fazit: Mit einfachen Maßnahmen zur sicheren Online-Banking-Nutzung
Mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen schützen Sie Ihr Geschäftskonto effektiv vor Cyberangriffen:
Verwenden Sie nur private Netzwerke und eigene Geräte.
Schützen Sie PIN, TAN und Zugangsdaten sorgfältig.
Laden Sie Banking-Apps nur aus offiziellen Quellen herunter.
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen und richten Sie ein Tageslimit ein.
Achten Sie auf Phishing-Mails und vermeiden Sie unsichere Online-Shops.
Durch diese Maßnahmen minimieren Sie Risiken und sorgen dafür, dass Ihr Geschäftskonto gut geschützt ist.